Während der Weinlese in der Schweiz handverlesen die Winzerinnen und Winzer zusammen mit ihren Erntehelferinnen und -helfern die reifen Weintrauben. Sie sortieren sie und bereiten sie zur Weiterverarbeitung in qualitativ hochwertigen Schweizer Wein vor.
Die Weinlese, auch Traubenlese oder Weinernte genannt, ist für die Winzerinnen und Winzer der Höhepunkt des Jahres. Schliesslich haben sie monatelang darauf hingearbeitet. Im Winter haben sie die Reben zurückgeschnitten und im Frühling waren sie mit Laubarbeiten beschäftigt. Sie haben überzählige Trauben entfernt, ihre Reben vor Krankheiten geschützt und im Sommer die trockenen Lagen bewässert. Bei der Weinlese zeigen sich nun die Früchte dieser Arbeit.
Die Landschaft der Schweiz mit ihren steilen, engen oder terrassierten Rebbergen erlaubt oft keinen Einsatz von Maschinen. Deshalb erledigen Schweizer Winzerinnen und Winzer viele Arbeiten von Hand.
Die Weinlese mit einem mechanischen Traubenvollernter ist zwar kostengünstig und schnell. Doch die Handlese, wie sie in der Schweiz praktiziert wird, ermöglicht dafür eine sorgfältigere Auswahl der Trauben. Es werden nur die gesündesten und reifsten Beeren geerntet.
Die Weinlese beginnt im Spätsommer und dauert bis in den Herbst. Die Schweizer Weinberge sind von unterschiedlichen Klimazonen, Böden, Traditionen und Rebsorten geprägt. Entsprechend findet die Weinlese nicht in allen sechs Weinbauregionen Wallis, Waadt, Deutschschweiz, Genf, Tessin und Drei Seen gleichzeitig statt. Einen grossen Einfluss auf den Beginn der Weinlese haben auch die Wetterbedingungen des Jahres.
Die Wahl des Erntezeitpunkts ist entscheidend, da er das Gleichgewicht zwischen der Fruchtreife, dem Zuckergehalt und der Säure widerspiegelt. Eine zu frühe Weinlese kann zu einem Mangel an Zucker führen. Der Wein ist dann zu sauer und enthält wenig Alkohol. Umgekehrt kann eine zu späte Lese einen Wein ergeben, der zu viel Zucker und Alkohol enthält. Er verliert damit an Ausgewogenheit und Finesse.
Die Winzerinnen und Winzer können die Reife der Trauben auf verschiedene Weise überprüfen: Mit einem sogenannten Refraktometer messen sie den Zuckergehalt der Trauben. Im Keller verwenden sie einige Testtrauben, um den Säuregehalt und den pH-Wert zu bestimmen. Zusätzlich können sie auf traditionelle Weise durchs Probieren beurteilen, ob die Traubenkerne beispielsweise noch grün schmecken.
Für die Weinlese gibt es in der Schweiz eine Reihe weiterer Namen. Dazu gehören:
Läset
Wimmet, Wüm(m)et, Wimlet oder Wümlet
Herbscht
Möchten Sie während eines halben Tages bei der Weinlese mithelfen? Entdecken Sie die Welt der Schweizer Weinherstellung an der Veranstaltung «Am Puls der Ernte», die jeweils im September in verschiedenen Weinregionen stattfindet.
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