Die Weinregion St. Gallen

Entdecken Sie den Weinbau in St. Gallen: Hier erleben Sie vielfältige Weine, malerische Rebberge und eine reiche Weintradition.

Wein aus St. Gallen: Hohe Qualität dank karger Böden

Das Weinanbaugebiet des Kantons St. Gallen umfasst etwas mehr als 200 Hektar Reben, davon rund 70 Prozent blaue Sorten. Das Gebiet erstreckt sich rund um den Alpstein entlang der steilen Südhänge des Rheintals und des Sarganserlandes sowie am oberen Zürichsee und in Wil-Bronschhofen im urbanen Raum.

Dank hoher Sonneneinstrahlung weisen die Rebflächen optimale Bedingungen auf. Der Föhn im Rheintal und im Sarganserland sowie der nahegelegene Bodensee im südlichen Rheintal tragen ebenfalls zum günstigen Klima bei.

Die kargen Böden zwingen die Reben dazu, tief zu wurzeln. Das führt zwar zu geringen Erträgen, begünstigt aber gleichzeitig die Qualität der St. Galler Weine. Hauptsorten sind Pinot Noir und Müller-Thurgau, daneben wird eine Fülle von weissen und roten Spezialitäten angebaut.

Die Geschichte des Weinbaus im Kanton St. Gallen reicht bis zur Zeit der Römer zurück. Später wurde er vor allem durch Klöster und reiche Kaufleute gefördert. Im 19. Jahrhundert geriet der Weinbau durch Rebkrankheiten und den Import billiger Südweine in Bedrängnis. In den letzten Jahrzehnten wurde er jedoch erfolgreich revitalisiert. Der Kanton St. Gallen ist in vier Produktionsgebiete aufgeteilt.

Verbreitung der Rebsorten

Steckbrief Weinbau im Kanton St. Gallen.

1%

der Gesamtrebfläche Schweiz

68%

rote Rebsorten

(145 HA)

32%

weisse Rebsorten

(68 HA)

A

A
100%

Weitere, 213 HA

Karte

AOC St. Gallen

Das Weinbaugebiet St. Galler Rheintal

Das für seinen Föhn bekannte St. Galler Rheintal erstreckt sich entlang des Rheins von Sargans bis zum Bodensee. Hier liegt die grösste Rebbaugemeinde des Kantons: Berneck mit 40 Hektar. Gleichzeitig findet sich in diesem Gebiet auch der kleinste Rebberg mit einem Schaugarten der häufigsten Rebsorten in St. Gallen sowie das Haus des St. Galler Weins.

Die meisten Weinbauflächen im Rheintal werden nach den Richtlinien der "Integrierten Produktion" oder biologisch bewirtschaftet. Die Winzerinnen und Winzer setzen zudem auf vermehrt auf pilzwiderstandsfähige (PIWI) Sorten.

Die steilen Südlagen der Rheintaler Rebberge bieten optimale Sonneneinstrahlung. Die Bewirtschaftung der Steillagen ist mühsam und nur begrenzt mechanisierbar. Um die Handarbeitskosten zu senken, hat sich die Querterrassierung durchgesetzt.

Weinbau im Sarganserland

Zwischen Sargans und Weesen am Walensee erstrecken sich teilweise sehr steile Rebberge mit kalkhaltigen Böden, wie der Nidberg in Mels und die Weinberge in Quinten, die man nur mit dem Boot erreichen kann. Porta Romana in Pfäfers liegt auf bis zu 720 Meter über Meer und gilt als höchstgelegener Weinberg der Deutschschweiz.

Etwa 90 Prozent der Rebflächen im Sarganserland sind mit Blauburgunder bepflanzt, während der Rest Müller-Thurgau sowie Spezialitäten wie Chardonnay, Maréchal Foch, Pinot Gris, Sauvignon Blanc, Seyval Blanc und Syrah umfasst.

Auf dem Weinbau-Weg von Sargans nach Mels wird Besucherinnen und Besuchern alles rund um Reblagen, Traubensorten, Spezialitäten aus der Blauburgunder-Traube und die Weinvielfalt im Sarganserland erläutert.

Wein vom Zürichsee

Das westlichste Weinanbaugebiet im Kanton St. Gallen liegt am Zürichsee zwischen Rapperswil-Jona und Uznach. Teilweise wachsen die Reben hier mitten im urbanen Raum.

Die Reblage „Höcklistein“ gilt als eine der schönsten am Zürichsee. Wie bei den Zürcher Nachbarn wird hier auch die Weissweinspezialität Räuschling produziert. Jona war vor 100 Jahren noch die grösste Weinbaugemeinde im Kanton.

Weinbau im Fürstenland

Das Gebiet um die Gemeinde Wil bildet das kleinste Weinanbaugebiet und befindet sich in der nordwestlichen Ecke des Kantons. Berg, die kleinste Rebbaugemeinde, erstreckt sich über lediglich 0,17 Hektar, auf denen etwa 800 Rebstöcke gedeihen.

Schweiz. Natürlich.