Die Hauptrebsorte im Graubünden ist Blauburgunder. Daneben spielen Merlot, Cabernet Sauvignon und Garanoir eine Rolle. Bei den weissen Sorten dominieren Riesling x Silvaner, Pinot Gris, Chardonnay, Pinot Blanc, Sauvignon Blanc, Completer und Freisamer.
Obwohl der Blauburgunder oder Pinot Noir die dominierende Sorte ist, ist die Vielfalt gross. Neben internationalen Rebsorten wird auch der antike Completer angebaut. Bekannt für eine hohe Säure, ist die Sorte schwierig in der Kelterung. Seine historischen Wurzeln liegen weit im Mittelalter, ein Completer-Rebberg in Malans wird erstmal in einer Urkunde von 1321 erwähnt. Der Wein war dazu bestimmt, nach dem letzten Stundengebet des Tages (Complet) an die Chorherren ausgeschenkt zu werden.
Eine weitere Spezialität ist der "Churer Schiller", ein hellroter Wein, der aus einer Cuvée von Pinot Noir und weissen Traubensorten hergestellt wird, wobei der Anteil roter Trauben überwiegen muss.
Der Rebbau in Graubünden wurde massgeblich durch die Kirche vorangetrieben. Der älteste dokumentierte Nachweis für den Weinbau im Kanton stammt aus dem Jahr 765, als Bischof Tello von Chur dem Kloster Disentis testamentarisch einen Rebberg in der Nähe von Ilanz vermachte. Bereits um das Jahr 800 baute die Kirche im Bündner Oberland und im Unterengadin Rebstöcke bis zu einer Höhe von 1200 Metern an. Bis zum Jahr 1600 wurden in der Region hauptsächlich weisse Sorten, insbesondere Elbling, gepflanzt. Der Kanton Graubünden unterteilt sich in drei Weinbaugebiete.