Die Weinregion Schaffhausen

Der Klettgau liegt in einer ländlichen und abgelegenen Region und erstreckt sich entlang einer langen Grenze zu Deutschland. Mit einer Rebfläche von 389 Hektar ist er das bedeutendste Weinbaugebiet Schaffhausens. Von Gächlingen über Oberhallau und Hallau bis hin zu Trasadingen erstreckt sich der grösste zusammenhängende Rebberg der Deutschschweiz, der sich in sanften Hügellagen am Rande des Randen befindet. Die tiefgründigen Böden, die hauptsächlich aus kalkreichem Lehm bestehen, bieten ideale Bedingungen für den Anbau von Blauburgunder.

Der Wein aus dem Zentrum dieser Region, der rote Hallauer aus der Blauburgundertraube, galt lange Zeit als Aushängeschild des Schaffhauser Weinbaus und ist heute noch einer der bekanntesten Rotweine der Schweiz.

Eine Besonderheit stellt zudem der Weinbau in Erzingen und Rechberg dar, der bis auf die Römer zurückgeführt werden kann. In beiden Ortsteilen werden vorwiegend der Spätburgunder, aber auch Müller-Thurgau-Reben angebaut.

Im Spätmittelalter war die Stadt Schaffhausen mit ihrer strategisch günstigen Lage in der Nähe des Rheinfalls das Zentrum des Weinbaus in der Ostschweiz. Heutzutage trotzen noch sieben Hektar der städtischen Entwicklung. Zusammen mit dem Reiat im Nordosten des Kantons bildet sich eine Weinregion von 28 Hektar. Thayngen, der Hauptort des Reiat, ist seit 300 Jahren für seine exzellenten Weinlagen bekannt.

Während die tonhaltigen Kalkböden des Klettgaus vollmundige, samtig-weiche Weine hervorbringen, reagiert die Blauburgundertraube spritzig auf die leichteren, sandig-kiesigen Böden in Schaffhausen, Stein am Rhein und Buchberg. Der Reiat überrascht regelmässig mit rubinroten, kräftigen Weinen.

Im oberen Teil des Kantons konzentriert sich der Weinbau auf die steilen Rebhänge des Wolkensteins, die sich zwischen Stein am Rhein und Hemishofen zum Rhein hinabziehen. Die Anbaufläche erstreckt sich über 32 Hektar. Im Gegensatz zum Klettgau sind die Böden flachgründig, sandig-kiesig und leichter. Dies führt in der Regel zu zarteren, aber besonders feinen Weinen. Dennoch sind sie jenseits der Kantonsgrenze wenig bekannt.

Über Jahrhunderte hinweg haben die hiesigen Winzerinnen und Winzer eine einzigartige Kulturlandschaft geschaffen. Heutzutage teilen sich eine Handvoll Produzenten die Rebfläche, die oft in Parzellen von weniger als einem Hektar aufgeteilt sind. Der Grossteil der Fläche ist mit Blauburgunder und Riesling-Silvaner bepflanzt, aber auch Spezialsorten wie Muscaris und Räuschling werden kultiviert.

Die beiden Weinbaugemeinden Buchberg und Rüdlingen liegen im südlichen Teil des Kantons und sind von Deutschland und dem Kanton Zürich umgeben. Buchberg ist die fünftgrösste Weinbaugemeinde in Schaffhausen. Zusammen mit Rüdlingen werden in dieser Exklave 33 Hektar Rebfläche bewirtschaftet.

Der Boden besteht hauptsächlich aus Molassesandstein und Mergel. Buchberger Weine erhalten ihren Charakter durch den in einer Schlaufe vorbeifliessenden Rhein, der für ein ausgeglichenes und mildes Klima sorgt. Die Weine aus dieser Region sind besonders gehaltvoll und elegant.