Die Weinregion Basel-Solothurn

Tauchen Sie ein in die Welt des Weinbaus in den Kantonen Basel und Solothurn, wo Tradition und Qualität harmonisch vereint sind.

Wein aus Basel und Solothurn lässt alte Traditionen neu aufleben

Das Weinanbaugebiet Basel/Solothurn erstreckt sich über die Kantone Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn sowie einige Hektar im angrenzenden Ausland. Der Weinbau hat in der Nordwestschweiz eine lange Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Heutzutage umfasst die Gesamtfläche des Weinanbaugebiets etwa 129 Hektar, wobei sie historisch betrachtet Schwankungen unterworfen war.

Das günstige Weinbauklima wird durch die Oberrheinische Tiefebene beeinflusst, die eine Verbindung zum Mittelmeerraum bietet. Dies führt zu einer Erwärmung, die im Frühjahr besonders deutlich wird, wenn die Kirschbäume in den tieferen Lagen nahe an der Birs und am Rhein früh blühen. Die wärmeliebende Rebe profitiert davon. Allerdings bergen die sonnenreichen Stunden im Herbst das Risiko von frühen Nachtfrösten, die die Reben beschädigen können.

Die nach Süden ausgerichteten Hänge im Tafel- und Faltenjura liegen unterhalb von 500 Metern über dem Meeresspiegel. Aufgrund ihres kalkhaltigen Bodens bieten sie optimale Bedingungen für den Weinbau.

Die Vielfalt der Rebsorten hat sich in den letzten Jahren stark erweitert, insbesondere mit neuen Sorten (PIWI). Dennoch bleibt Blauburgunder die dominierende Sorte, gefolgt von Riesling-Silvaner, Sauvignon Blanc, Kerner und Pinot Gris. Neue Sorten wie Cabernet Jura, Cabernet Cortis, Solaris und Muscaris gewinnen an Bedeutung. Das Weinbaugebiet Basel/Solothurn ist auf drei Kantone verteilt.

Verbreitung der Rebsorten

Steckbrief Weinbau in Basel/Solothurn.

1%

der Gesamtrebfläche Schweiz

60%

rote Rebsorten

(78 HA)

40%

weisse Rebsorten

(51 HA)

A

A
100%

Weitere, 129 HA

Karte

AOC Basel-Landschaft
AOC Basel-Stadt
AOC Solothurn

Das Weinbaugebiet Basel-Landschaft

Die auf neun Anbaugebiete verstreute Rebfläche im Kanton Basel-Landschaft umfasst 114 Hektar, wovon 64 Prozent mit roten Sorten bepflanzt sind. Weinbau hat im Baselbiet bereits zur Zeit der Römer begonnen, als Wein noch als Grundnahrungsmittel galt.

In der prosperierenden Basler Vorortsgemeinde Aesch liegt im idyllischen Klustal die grösste zusammenhängende Rebfläche des Kantons. Dort findet jedes Jahr am letzten Sonntag vor den Sommerferien das Winzerfest "Räbesunntig" statt, das mit einem Rebgottesdienst im Steinbruch eröffnet wird. Etwa zehn Winzerfamilien laden die Gäste dann in ihre Beizli ein, um den neuen Jahrgang zu verkosten und kulinarische Winzerspezialitäten zu geniessen.

Der Weinberg am Wartenberg im Anbaugebiet Muttenz beherbergt eine botanische Rarität: die Tulipa sylvestris. Diese wildwachsende gelbe Tulpe blüht Anfang Mai in grosser Anzahl und ist in ganz Europa nicht mehr so häufig anzutreffen.

Wein aus Basel-Stadt

In Basel-Stadt erstreckt sich die Rebfläche über 4,7 Hektar und liegt hauptsächlich in Riehen. Rote Trauben machen 54 Prozent der angebauten Sorten aus.

Für wohlhabende Baslerinnen und Basler war der Weinbau im 16. bis 18. Jahrhundert ein entscheidender Grund, Landgüter in Riehen zu erwerben. 1770 erreichte die Rebfläche etwa 70 Hektar, die hauptsächlich zur Versorgung der Stadt Basel mit dem damals bedeutenden Lebensmittel Wein diente.

Allerdings wurde der Weinbau durch pflanzliche und tierische Schädlinge, steigende Produktionskosten, bessere Verdienstmöglichkeiten in der Industrie sowie den Verlust von Land durch Bauaktivitäten stark beeinträchtigt, was zu einer Weinbaukrise führte. In der Folge schrumpfte die Rebfläche auf nur noch 0,4 Hektar.

Um das kulturelle Erbe des Weinbaus zu bewahren, beschloss der Gemeinderat 1979 aufgrund einer parlamentarischen Initiative, einen gemeindeeigenen Weinberg im Schlipf anzulegen. Seit 2014 wird das kleine Weingut verpachtet.

Weinbau im Kanton Solothurn

Durch zahlreiche Flur- und Strassennamen wird die einstige Weinbautradition im Kanton Solothurn dokumentiert. Ab 1900 wurde der Weinbau jedoch erst von der Reblaus und dann von den aus Amerika eingeschleppten Krankheiten Echter und Falscher Mehltau stark beeinträchtigt. Dies, zusammen mit anderen Faktoren, führte praktisch zum Aussterben des Weinbaus im Kanton Solothurn.

Um 1970 waren noch vereinzelte alte Rebstöcke zu finden, insbesondere an den Fassaden von Bauernhäusern. Es wurden mehltauresistente Hybridreben oder amerikanische Trauben, auch "Chazeseicherli" genannt, angebaut, die zwar einen starken Geruch aufwiesen, aber einen ausgezeichneten Grappa ergaben.

Heute gibt es im Kanton Solothurn wieder 11,4 Hektar Rebfläche, davon 61 Prozent blaue Sorten. Der bekannteste Weinberg des Kantons liegt am Fusse des Schlosses Kyburg-Buchegg. Dort, wo bereits im Mittelalter Reben gepflanzt wurden, stehen heute wieder über 1000 Rebstöcke. Die Gemeinden im Leimental bilden mit 4,2 Hektar das grösste Weinbaugebiet im Kanton Solothurn.

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