Grain noble - ConfidenCiel

Grain noble - ConfidenCiel ©Swiss Wine Promotion

Grain Noble ConfidenCiel, eine Qualitätsgarantie

Die 1996 gegründete Charta «Grain Noble ConfidenCiel» ist eng mit dem Erfolg der Walliser Süssweine verbunden. Diese Vereinigung umfasst rund dreissig Produzenten, welche die Tradition der grossen, am Stock überreif gewordenen Süssweine pflegen. Sie haben sich verpflichtet, ein strenges Reglement einzuhalten:

  • Es dürfen nur die traditionellen Walliser Rebsorten verwendet werden: Petite Arvine, Ermitage, Johannisberg, Amigne, Heida und Malvoisie. Die Reben müssen in den besten Zonen wachsen und mindestens 15 Jahre alt sein.

  • Der Most muss einen minimalen Zuckergehalt von 130 Grad Oechsle aufweisen und darf nicht angereichert werden.

  • Die Weine müssen mindestens zwölf Monate lang im (grossen oder kleinen) Holzfass ausgebaut werden.

  • Das Label «Grain Noble ConfidenCiel» erhalten nur Weine, die in der Kontrolldegustation als interessant befunden wurde.

Die Charta Grain Noble ConfidenCiel

Der im Jahr 1996 unter der Initiative des Oenologen Stéphane Gay lancierte Charta “Grain Noble ConfidenCiel” haben sich inzwischen 30 Produzenten verschrieben, die sich alle einsetzten, um aus überreifen und sonnenverbrannten Trauben traditioneller Walliser Rebsorten grosse edelsüsse Weine hervorzubringen.

Likörartige Süssweine aus Trauben, die am Rebstock auf natürliche Art zu ihre Überreife gelangen, gehören seit geraumer Zeit zur Walliser Tradition. Um diese Tradition zu wahren, lancierte 1996 Stéphane Gay, mit fünf anderen Produzenten (Charles Bonvin fils, Cave du Cheval Noir, Cave la Liaudisaz -Marie- Thérèse Chappaz, Domaine du Mont-d’Or und Provins Valais) die Charta “Grain Noble ConfidenCiel”. Die Gründungsmitglieder verpflichteten sich, bei der Produktion Von edelsüssen Spätlesen zehn Richtsätze einzuhalten die für einen hohen, in sehr guten Jahrgängen sogar ausserordentlichen Qualitätsstandard bürgen.

Traditionelle Rebsorten

Nicht jede Spätlese darf sich mit dem Label “Grain Noble ConfidenCiel” zieren. Dieses bleibt nur fünf traditionell im Wallis kultivierten Rebsorten vorbehalten: Arvine, Ermitage (Marsanne blanche), Johannisberg (Sylvaner), Malvoisie (Pinot gris oder Grauburgunder) und Amigne. All diese Rebsorten haben ihre eigenen Merkmale. Arvine bringt fruchtige Aromen und Frische mit lebhaftem Charakter. Der korpulentere Ermitage überrascht mit Duftnoten, die an Himbeergeist oder weisse Trüffel erinnern. Der Johannisberg, mit seinen Birnenaromen, zeigt sich generell von einer ausschweifenderen und glätteren Seite. Malvoisie und Amigne wirken meistens milder und runder als die drei anderen Rebsorten. Diese unterschiedlichen Eigenschaften vorausgesetzt, hat der Produzent die Möglichkeit die Rebsorten einzeln oder, um komplexere Weine zu erzielen, in Vereinigung zu vinifizieren.

Die wichtige Rolle des Klimas

Auch wenn die Rebsorte eine wichtige Rolle spielt, so bleibt doch in der Herstellung von Spätlesen das Klima der entscheidende Faktor. Ein warmer und trockener Herbst führt zum Verdunsten des Beerensaftes und die Trauben schrumpfen. In diesem Fall widerspiegeln sich in den Weinen die charakteristischen Aromen der einzelnen Rebsorten.
Die Trauben können aber auch vom Pilz “botrytis cinerea” befallen werden. Dieser Pilz geht der Traubenhaut zu Leibe und löst somit die Edelfäulnis aus, welche für ausgesprochen komplexe Crus bürgt. Es braucht jedoch präzise Voraussetzungen damit dieses kleine Wunder der Natur auftritt: Eine Niederschlagsperiode anfangs Oktober, mit anschliessender Wärme und Föhnwetter während zwei bis drei Wochen. In diesem Fall preschen die Oechselwerte in die Höhe und überschreiten, in ausserordentlichen Jahrgangen, leicht die 170°-Marke (z.B. 1993 oder 1994).
Diese besonderen Bedingungen treten aber selten auf. Deshalb vermengen sich oft geschrumpfte Beeren mit solchen, die Von der Edelfäulnis befallen wurden. In diesem Fall vermählen sich die sortentypischen Aromen mit den der Edelfäulnis eigentümlichen Pilznoten.
Die Charta “Grain Noble ConfidenCiel” verpflichtet die Produzenten ihre Weine während mindestens zwölf Monate in Barriques oder im Holzfuder auszubauen. Dank dem bei Holz wohlbekanntem Phänomen der Oxyd-Reduktion gewinnt der Wein dadurch an Farbe und Aromakomplexität und die Lagerfähigkeit nimmt beachtlich zu.

Die Belange der Charta

Mit dem Unterzeichnen der Charta unterstellen sich die Produzenten einer Reihe anderen Verpflichtung: Nur beste Reblagen in den Hängen der 1. Zone, mindestens fünfzehnjährige Reben, nicht angereicherte Traubenmoste mit ausreichendem Zuckergehalt (mindesten 130° Oechsle), Verzicht auf das Label in ungünstigen Jahren, Verpflichtung in guten Jahren eine Spätlese zu produzieren. All diese Normen werden, in gegenseitigem Vertrauten, freimütig eingehalten. Dies entspricht vollkommen dem Wesen der Charta, ein Wesen, das für Fortschritt und für eine vom wahren Weinamateur geschätzte Verbundenheit bürgt.

Raisin flétri sur pied de vigne ©Swiss Wine Promotion

Die Charta

Zum Nutzen und zur Anerkennung der natürlichen Walliser Edelsüssweine "Grain Noble", verpflichten sich die Produzenten folgende Richtsätze einzuhalten:
 

  1. Nur Reben in den besten Hanglagen der ersten Zone auswählen;

  2. Das Traubengut muss aus mindestens fünfzehnjährigen Reben stammen;

  3. Einzig folgende Rebsorten werden verwendet: Arvine, Ermitage, Johannisberg, Malvoisie und Amigne;

  4. Das Label « Grain Noble ConfidenCiel » darf nur Weine auszeichnen, dessen Traubengut die Überreife am Rebstock erzielt hat;

  5. Auf jegliche Form der Bereicherung desTraubengutes oder des Mostes verzichten;

  6. Das Mostgewicht der Traubensäfte muss mindestens 130° Oechsle erreichen;

  7. Einen mindestens zwölfmonatigen Ausbau im Eichenfass oder Holzfuder einhalten;

  8. In Jahren mit ungünstigen Voraussetzungen für die Erzeugung von Edelsüssweinen "Grain Noble" auf die Verwendung des Labels verzichten;

  9. In jedem klimatisch günstigen Jahr einen Edelsüsswein erzeugen;

  10. Sich für die Belange der auf Berufsethik und Vertrauen basierenden Charta einsetzten.

 

Wallis, im September 1996 

Schweiz. Natürlich.